Update, 10. Mai 2019: Wir haben gewonnen! Heute haben 187 Regierungen einen wichtigen Schritt zur Eindämmung der Plastikmüll-Krise unternommen, indem sie Plastik in die Basler Konvention aufgenommen haben. Dieses Abkommen regelt den Export von Abfällen von einem Land in ein anderes. Mit dieser Änderung müssen sich Staaten nun künftig die Erlaubnis des jeweiligen Landes einholen, in das sie verseuchten, vermischten oder nicht-recyclebaren Plastikmüll verschicken wollen. Damit erhalten die Länder des globalen Südens die Möglichkeit, die Vermüllung ihres Landes zu stoppen.
Aber das ist noch nicht genug. Unternehmen müssen von vornherein aufhören so viel Plastik zu produzieren.
Schon Anfang Mai stimmen Regierungen aus der ganzen Welt über internationale Regelungen zur Müllentsorgung ab -- und könnten reiche Staaten und Unternehmen endlich dazu verpflichten, ärmere Regionen nicht länger als ihre persönliche Plastik-Müllhalde zu missbrauchen.
In den letzten zwei Jahrzehnten haben Unternehmen aus der EU, den USA, Japan, Mexiko und Kanada Millionen Tonnen Plastikmüll einfach ins Ausland exportiert -- so dass in Ländern wie Malaysia, Vietnam und Thailand nun Seen, Flüsse und Strände an Plastik ersticken.
Gemeinsam wollen wir die Plastikflut und Recycling-Heuchelei beenden -- aber dafür müssen wir die Regierungen für uns gewinnen. Zeigen wir ihnen jetzt, wie groß die öffentliche Unterstützung bei dieser Abstimmung ist.
Die Basler Konvention ist ein rechtlich bindendes Abkommen zur grenzüberschreitenden Abfallentsorgung. Fast jedes Land der Welt, einschließlich der gesamten Europäischen Union, haben sie unterzeichnet. Norwegen hat nun eine kleine Änderung vorgeschlagen, die Großes bewirken könnte. Länder, die ihren Plastikmüll exportieren, müssten sich vorab die Einwilligung des jeweiligen Landes einholen. Länder des Globalen Südens könnten so die Schiffsladungen an Plastikmüll von ihrer Küste fernhalten.
Alle 190 Regierungen auf unsere Seite zu ziehen, wird nicht leicht. Vor allem weil die Plastik-Lobby gleichzeitig massiv gegen den Vorschlag arbeitet. Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass unsere Kampagne und der bahnbrechende Vorschlag von Norwegen Gehör finden.
Wir haben nicht die finanziellen Mittel der Plastik-Industrie. Aber wenn SumOfUs-Mitglieder wie Sie sich engagieren, können wir eine riesige Kampagne aufbauen und die Regierungen auf unsere Seite ziehen.
Und unsere Strategie geht auf. Erst kürzlich hat die EU weitreichende Maßnahmen gegen Einweg-Plastik verabschiedet -- nachdem SumOfUs-Mitglieder wie Sie öffentlichen Druck aufgebaut haben. Jetzt müssen wir unsere Anstrengungen verdoppeln, damit die als Recycling getarnte Plastikflut nicht die Ärmsten der Armen trifft.
Fordern Sie alle Unterzeichner der Basler Konvention auf, für den Vorschlag von Norwegen zu stimmen!
Mehr Informationen
Süddeutsche Zeitung.
CIEL. 30. August 2018.
Wirtschaftswoche. 15. Februar 2019.